Mein Odroid-NAS
Einige Jahre lang nutzte ich die 1-Bay-NAS Synology DS114 mit einer 1 TB HDD. Da ich ausschließlich die NAS-Funktion benötige, waren die vielen anderen Funktionen, die Synology bietet, ungenutzt. Daher habe ich im Januar 2021 einen zu diesem Zeitpunkt recht neuen Odroid HC4 mit einer 1 TB SSD bestückt und damit meine eigene NAS aufgebaut.
Die Leistungsaufnahme dieser NAS liegt im "Leerlauf" bei knapp unter 3 Watt (15 VDC).
Die Basis für die Odroid-NAS ist das minimal image von Ubuntu 20.04LTS für Odroid HC4 mit aktueller Samba-Version. Der Betriebssystem-Umzug von microSD auf SSD klappte nach dieser Anleitung problemlos. Da diese Seite aktuell leider nicht erreichbar ist, hier die einzelnen Schritte kurz erklärt:
lsblk
, ist meist sda
.
mkfs.ext4 /dev/sda
lsblk –f
oder blkid /dev/sda
boot.ini
ändern: nano /media/boot/boot.ini
unter Abschnitt # Boot Args
, hier setenv bootargs
... wie folgt ändern:setenv bootargs "root=UUID=XXXX rootwait rw ${condev} ${amlogic} no_console_suspend fsck.repair=yes net.ifnames=0 elevator=noop hdmimode=${hdmimode} cvbsmode=576cvbs max_freq_a55=${max_freq_a55} maxcpus=${maxcpus} voutmode=${voutmode} ${cmode} disablehpd=${disablehpd} cvbscable=${cvbscable} overscan=${overscan} ${hid_quirks} monitor_onoff=${monitor_onoff} logo=osd0,loaded ${cec_enable} sdrmode=${sdrmode} enable_wol=${enable_wol}"
/etc/fstab
entsprechend ändern: nano /etc/fstab
UUID=XXXX / ext4 errors=remount-ro 0 1
mount /dev/sda1 /mnt
rsync -ax –progress / /mnt/
umount /mnt
. Am Ende reboot und hoffen, dass der Odroid HC4 von der SSD bootet!
df -h
das Root-Verzeichnis (erste Verzeichnisebene) hinter der SSD stehen, also z.B. so:/dev/sda 916G 252G 618G 29% /
Auch hierzu gibt es genügend gute Anleitungen zu finden, daher nur ganz kurz:
sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade
apt-get install samba
.
adduser MisterX
, dann Samba-User einrichten: smbpasswd -a MisterX
Die Datenübertragung via Samba von Windows-PCs geht bei großen Dateien fast doppelt so schnell wie bei der (alten) DS114; gemessen mit c´t-Nasbench (über 1GB-LAN) ca. 5,5 MB/sec (256kB), ca. 30 MB/sec (2 MB) und ca. 110 MB/sec (400 MB).
Das Einrichten der Zugriffsrechte für die Familienmitglieder via Samba fand ich wesentlich einfacher und übersichtlicher als bei Synology. Via NFS können diverse Raspberry Pis auf die NAS zugreifen und täglich vollautomatisch Backups erstellen.
Bereits für die Synology-NAS habe ich einen Odroid HC2 mit 1 TB HDD als Backup-System genutzt. Dieser Odroic HC2 wird täglich über ein ESP8266-Relais eingeschaltet und führt via rsync ein Backup der Odroid-NAS (Odroid HC4) durch. Dazu wird der Odroic HC4 auf dem Odroid HC2 gemounted. Super finde ich die Möglichkeit, dass die auf der Odroid-NAS (eventuell versehentlich) gelöschten Dateien in einen separaten Verzeichnis auf dem Backup-Odroid HC2 gesammelt werden können. Der rsync-Befehl sieht zum Beispiel so aus, um Daten von UserY auf dem Odroid-NAS (HC4) auf den Backup-Odroid (HC2) zu übertragen:
rsync --delete --stats -av -b --backup-dir=/home/userx/OdroidHC4_old --log-file=/home/userx/rsync_OdroidHC4.log userx@192.168.x.y:/home/usery/ /home/user/OdroidHC4/UserY
Damit das ohne Passworteingabe funktioniert, müssen die entsprechenden SSH-Keys eingerichtet werden. Das gelingt zum Beispiel nach folgender Anleitung.